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Ponycollege für Zuhaus – Warum überhaupt putzen

Aktualisiert: 8. März 2021

Na klar, damit sie sauber werden! Schließlich dürfen keine Schmutzreste und Sandkörner in den Bereichen sein, wo später Zaum- und Sattelzeug aufliegen. Sonst könnte das Lederzeug auf dem Pony scheuern und es wunde Stellen geben, die dem Pferd wehtun. Aber das Saubermachen ist nicht der einzige Grund, weshalb wir vor dem Reiten die Ponys putzen.


Erinnert Ihr Euch an das Fellkraulen, das Pferde so gerne mögen? Wenn wir die Ponys putzen, geben wir Ihnen ein gutes Gefühl. Sie entspannen sich und merken, dass sie uns vertrauen können und dass wir sie gern haben. Putzen ist eine tolle Art, mit einem Pferd Freundschaft zu schließen. Aber es gibt noch mehr Gründe, warum das Putzen wichtig ist. Zum Beispiel kann man bei der Fellpflege kleine Verletzungen entdecken, die man vielleicht säubern und desinfizieren sollte. Und beim Durchbürsten massieren wir die Muskeln unserer Ponys und fördern die Durchblutung. Dadurch kann man das Pferd ein wenig aufwärmen und leichte Verspannungen vor dem Reiten lösen. Im Fellwechsel hilft das Putzen den Pferden, ihr altes Fell schneller loszuwerden. Vor allem ältere Ponys wie unsere Mooni tun sich mit dem Wechsel vom Winter- zum Sommerfell manchmal schwer. Da steht man nach dem Putzen in richtigen Fellhaufen und sieht selbst fast aus wie ein Pony :-). Wir harken die meisten Haare dann zusammen und tun sie weg. Aber ein paar lassen wir auch immer für die Vögel liegen, die damit gerne ihre Nester auspolstern.



Manche Pferde sind empfindlich und mögen lieber sanftes Bürsten. Andere Pferde mögen es, fest geschrubbt, ja fast schon gekratzt zu werden. Du kannst die richtige Intensität am Gesichtsausdruck deines Pferdes erkennen. Im Winter sollte man aber etwas weniger doll schrubben. Sonst besteht Gefahr, dass man die schützende Fett- und Talgschicht zwischen Haut und Haaren durch zu langes oder zu festes Bürsten „wegputzt“.


Das Putzzeug

Es gibt unglaublich viele verschiedene Bürsten für die Pflege von Pferden. Von super harten aus Metall bis zu kuschelig weichen, von großen bis zu ganz kleinen Bürsten ist alles in allen erdenklichen Farben und Mustern zu haben.


Damit es nicht zu viel wird, stellen wir Dir jetzt nur die gebräuchlichsten Bürsten vor. Sie können ein wenig anders aussehen als in unseren Abbildungen, aber ihre Funktion bleibt grundsätzlich gleich. Wenn ein Putzkasten diese Bürsten enthält, ist er gut ausgestattet.


 
Ein kleiner Hinweis: Man sollte die Bürsten immer nur für ein Pferd oder Pony benutzen und nicht mehrere Fellnasen mit der gleichen Bürste pflegen. Das ist hygienischer und verhindert, dass man vielleicht ein gesundes Pferd mit einer Erkrankung des anderen ansteckt. Es ist ein wenig so wie mit Eurer Zahnbürste Die teilt ihr ja auch mit jemand anderem :-).
 

Erinnert Ihr Euch noch, welche Bürste für welche Körperpartie benutzt wird? Wir erkären es Euch noch einmal:


Striegel

Der Striegel ist gut, um groben Dreck zu entfernen. Er hat keine Borsten, sondern ein paar kreisförmige Zackenreihen. Es gibt ihn aus Metall, aus Plastik und aus Gummi. Beim Striegel gilt: Du darfst damit nur über bemuskelte (weiche) Körperstellen bürsten. Selbst ein Gummi-Striegel ist noch recht hart und kann deinem Pony an empfindlichen Stellen (z. B. am Kopf und an den Beinen) wehtun.


Wurzelbürste

Mit der Wurzelbürste kannst Du Dein Pferd vom gröbsten Dreck befreien. Sie eignet sich gut für ein erstes, grobes Überbürsten. Dann kannst Du mit dem Striegel die weichen Partien Deines Ponys massieren und später gezielt mit der Wurzelbürste den gesamten Pferdekörper striegeln. Auch wenn die Wurzelbürste recht borstig ist und hart wirkt, kann man ein Pony damit auch an den Beinen putzen. Nur im Gesicht sollte man sehr vorsichtig und sanft sein oder noch besser eine weichere Bürste nehmen.


Kardätsche

Eine Kardätsche ist deutlich weicher als eine Wurzelbürste. Mit ihr holt man feinen Schmutz aus dem Fell und massiert zugleich den wichtigen Talg zurück ins Fell hineinn. Das Putzen mit einer Kardätsche (oder auch "weichen Bürste") ist sehr angenehm fürs Pferd. Mit langen Streichbewegungen kannst Du sein Fell toll zum Glänzen bringen.


Kopfbürste (Schmusebürste)

Am Kopf sind Pferde sehr empfindlich. Deshalb gibt es hierfür besonders weiche Bürsten, aussehen wie eine Kardätsche, aber noch etwas kleiner sind (und oft sogar noch weicher), damit man vorsichtig alle Bereiche des Kopfes säubern kann (z. B. auch über den Augen und unter den Backen). Manche Pferde mögen es überhaupt nicht, am Kopf geputzt zu werden. Andere genießen die Streicheleinheit mit der Schmusebürste und stemmen ihren Kopf richtig gegen Deine Hand. Wenn Du rund um die Augen putzt, pass gut auf, dass keine Borsten ins Auge pieksen. Und denke auch daran, das Halfter ein wenig zur Seite zu schieben, um auch an die Stellen unter den Riemen zu gelangen.


Schwämmchen oder Lappen

Die Nüstern reinigt man nicht mit einer Bürste – die Schnottis würden an den Borsten hängen bleiben und die Bakterien übers ganze Pferd verteilen. Hierfür benutzt man einen feuchten Schamm oder ein Tuch. Auch für den Popo benutzt man einen Schwamm. Es ist sehr wichtig, für Nüstern und Popo verschiedene Schwämme oder Lappen zu nehmen und diese nach jeder Verwendung gut auszuwaschen.



Hufauskratzer

Damit keine Steine oder Klumpen in den Hufen das Pferd beim Laufen stören und Druckstellen verursachen, werden die Pferdehufe vor dem Reiten und danach mit einem Hufauskratzer gesäubert. Dabei ist Geschick gefragt. Man braucht Druck, um den festgetretenen Schmutz von der Hufsohle zu lösen, darf aber nicht auf dem empfindlichen Strahl herumritzen (das Dreieck am oberen Teil der Hufsohle), sondern muss "V"-förmig die Furchen auskratzen (siehe Abbildung).

Bevor Du Deinem Pony einfach das Bein wegziehst, warne es bitte vor, indem du langsam mit Deiner Hand am Bein entlang nach unten fährst. Tippe Dein Pferd oberhalb des Hufs an, damit es weiß, dass es diesen anheben soll. Um ein Bein anzuheben, muss es nämlich erst sein Gewicht auf die anderen drei Beine umverteilen. Sollte es nicht reagieren, kannst Du Dich auch leicht mit Deiner Schulter gegen das Bein lehnen. Dann wird Dein Pferd sein Gewicht verlagern und kann sein Bein heben.



 

Wie gesagt, es gibt noch sehr viel mehr Bürstenarten, Lappen, Putzfelle und -handschuhe. Für die Mähne gibt es Kämme, aber wir benutzen lieber normale Haarbürsten. Man sollte Mähne und Schweif sauberhalten und Kletten und filzige Stellen entfernen. Sie sind für ein Pferd sehr wichtig: es sind ihre Insektenvorhänge und Fliegenklatschen. Während ein Pony am Mähnenkamm nicht sehr empfindlich ist, hat es an der Schweifrübe sehr viele Nervenenden, so dass es Ponys und Pferden wirklich sehr weh tun kann, wenn Du einfach so die Schweifhaare bürstest (ganz so, als würde man Dir einfach vom Haaransatz an mit einem feinen Kamm die Haare durchkämmen, ohne sie festzuhalten oder vorab locker durchzubürsten – genau, das ziept ganz dolle). Am besten ist es, wenn man den Schweif mit der Hand „verliest“, um dem Pferd nicht zu viele Haare herauszureißen. Das heißt, dass du jedes Haar einzeln mit deinen Fingern von den anderen trennst, bis alles hübsch und locker ist. Das ist eine sehr zeitaufwendige Sache, die man nicht jeden Tag machen sollte. Oft reicht es, einfach den groben Dreck aus den Haaren zu zupfen und die Mähne vorsichtig auszubürsten.




Im nächsten Post sprechen wir darüber, wie man ein Pony richtig putzt.


Bis dahin

Deine Anna und Jessy


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